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(Falsche) Angaben von Projektseite

(Falsche) Angaben von Projektseite

-das statistische Landesamt NRW prognostizierte im März 2022 einen Bevölkerungsrückgang für den Nordkreis zum Jahr 2050 um 385 Menschen.Zuwachs gibt es nur im Bereich der über 80-jährigen. Der Anteil an Pendlern wird sinken
-der Anteil der im Home-Office arbeitenden Menschen wird in den kommenden Jahren steigen- vom Ifo Institut bestätigt. Der Anteil an Berufspendlern wird also auch deswegen,entgegen der Aussagen des AVV,rückläufig sein
-aufgrund eines fehlenden Schienensystems in Aachen ist eines der Hauptargumente für die Tram nicht gegeben–nämlich der größere Komfort gegenüber dem Bus. Denn alle,die die Tram nutzen und nicht in unmittelbarer Nähe einer Haltestelle arbeiten,müssten dennoch in einen der angeblich so ungeliebten Busse umsteigen. Es ist zu bezweifeln,dass die 2033 noch verbliebenen Berufspendler auf die Tram umsteigen
-die genannten 70000 Pendler sind ebenfalls irreführend,da der größte Teil dieser die Route verlässt um ein weit von der Trassenführung gelegenes Ziel zu erreichen
-Der Bau des 2-gleisigen Schienensystems wird über einen sehr langen Zeitraum zu erheblichen Behinderungen und somit zu Bau- und Stauemission führen,der Bau der nachgelagerten Infrastruktur ebenfalls. Da i.d.R. Bauzeiten erheblich überschritten werden,muss mit wenigstens 6-7 Jahren Belastungen gerechnet werden. In wie vielen Jahren soll diese Emissionshypothek ausgeglichen sein?
Wer profitiert,politisch und finanziell, dass entgegen aller Vernunft an der Tram festgehalten wird? Wer?

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Antwort

Guten Tag,

zunächst einmal, die Vorwürfe die Sie hier aufmachen, entbehren jeglicher Grundlage. Es wird von Projektseite nicht von falschen Zahlen gesprochen. Vielmehr ist der von Ihnen genannte Bevölkerungsrückgang so nicht prognostiziert. In der Bevölkerungsprognose von IT NRW für 2050 wachsen die Nordkreiskommunen Alsdorf und Baesweiler um 1.972 bzw. 738 Personen, Aachen um 5.622. Lediglich für Würselen ist ein Rückgang um 1.515 Personen prognostiziert, was in Summe für ein Bevölkerungswachstum bis 2050 sorgt. In der Machbarkeitsstudie wurde jedoch auf das Jahr 2030 Bezug genommen, für das ebenfalls von Bevölkerungszuwachs ausgegangen wird.

Bezüglich der Entwicklung der Pendlerzahlen wurde von unserer Seite auf die steigende Einwohnerentwicklung sowie die Verkehrszunahme referenziert. Die gleitenden Langfristprognose des BMDV sieht vor, dass die Verkehrsleistung im Personenverkehr bis 2051 gegenüber 2019 um 13 % zunimmt (https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/K/prognose-berichtgleitende-l…). Die Annahme, dass es zukünftig mehr anstatt weniger Verkehr geben wird, wird für unsere Region auch in der Machbarkeitsstudie dargestellt. Demnach wird der Verkehr in den vier beteiligten Kommunen von 2022 bis 2030 um über 5.200 Fahrten (etwas über 1%) zunehmen.

Es wird von mindestens 70.000 Pendelwegen (nicht Pendlern) auf der Relation Baesweiler - Alsdorf - Würselen und Aachen gesprochen. Die Zahlen stammen aus dem Verkehrsmodell der Region Aachen. Legt man die amtliche Pendlerstatistik NRW zugrunde, die nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte umfasst, kommt man allein für diese Gruppe auf 56.308 Fahrten, die gemeindeübergreifend zu Arbeitszweicken zurückgelegt werden. Das für alle diese Pendler die Regiotram aufgrund der Trassenführung die optimale Lösung ist, wurde nicht behauptet. Dies lässt sich auch leicht daran ablesen, dass auf der Regiotram insgesamt "nur" rund 38.000 Fahrten, hierunter auch viele Schüler-, Freizeit- und Einkaufsfahrten stattfinden werden.

Der größere Komfort lässt sich zumindest auf der Strecke Aachen - Baesweiler erreichen. Ob das System zukünftig ggf. erweitert wird um auch zu mehr Zielen einen größeren Komfort zu erreichen, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Eine Verbesserung auf einer Strecke ist aber zumindest schon einmal eine Verbesserung. 

Es ist richtig, dass während des Baus erhebliche Belastungen auf die Region zukommen werden. Es wird jedoch darauf geachtet werden, die Strecken so weit wie möglich auch währen der Bauphase befahrbar zu halten. Eine konkrete Emissionsbelastungsrechnung fand bisher nicht statt. Die größten Emissionen verursacht der Straßenverkehr und die Straßeninfrastruktur. Nach der Logik dürfte man auch keine Straßen erweitern oder neubauen.

Profitieren werden am Ende die Nutzer der Tram, weil sie ein komfortables und schnelles öffentliches Verkehrsangebot erhalten. Darüber hinaus profitieren Anwohner, weil die Verkehrsmengen an den Straßen sinken werden. Es profitiert das Klima, weil mit weniger Fahrzeugen mehr Menschen transportiert werden können und der Energiebedarf je Personenkilometer sinkt (https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/endenergieverbrauch-energi…). Letztlich profitiert auch der Autofahrer, weil er weniger im Stau steht. Die Kosten, die die Bürgerschaft zu tragen hat stehen hierzu nach Aussage der Machbarkeitsstudie in einem vernünftigen Verhältnis, weil eben viele profitieren.

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Kommentare

Gespeichert von Gast am Mo., 11.09.2023 - 13:26

Hallo,
der volkswirschaftliche Nutzen von diesem Projekt ist von unabhängigen und renomierten Gutachtern bestätigt worden. Damit ist ja eigentlich auch schon alles gesagt...
Alle Bedenken und Sorgen die Sie hier ins Feld führen, waren Gegenstand der Machbarkeitsstudie und diese wurden ausgeräumt.

Vielen Dank für Ihre aussagekräftige und inhaltsstarke Antwort ! Das ist Diskutieren auf dem Niveau, mit dem die Tram durchgesetzt werden soll. Niemand stellt in Frage, dass die Tram machbar ist - machbar ist alles. Ob Sie sinnvoll ist, das ist hier die Frage. Übrigens werden die Gutachter, denen ich die Qualifikation nicht abspreche, nicht in den Staus von Baesweiler bis zum Bahnhof stehen.

Gern geschehen ;). Ich finde des blöd mich zu wiederholen, aber nochmal: Der volkswirtschaftliche Nutzen der Regiotram ist durch die Machbarkeitsstudie nachgewiesen. Somit ist es sinnvoll die Regiotram zu realisieren. Die Machbarkeitsstudie beleuchtete ja nicht nur ob die Tram technisch umsetzbar ist, sondern auch ökonomisch. Deshalb wurde ja beispielsweise auch eine Straßenbahn in die Eifel (Rötgen und Simmerath), für als nicht volkswirtschaftlich sinnvoll bewertet und dies wird auch nicht weiter verfolgt.

Der Nutzen nach Fertigstellung stelle ich doch gar nicht in Frage... Sie sollten schon auf das eingehen, was angeführt wird... Die Machbarkeitsstudie, und vielleicht sollten Sie die mal lesen, beleuchtet gerade NICHT die Auswirkungen während der Bauzeit. Sollten Sie die entsprechenden Passagen finden können Sie diese gern hier verlinken. Wenn Sie Aachener sein sollten und in den vergangenen zwei Jahren das Verkehrschaos rund um die Baustellen B57 / Berliner Ring, Autobahnauffahrt B57 und Ortseingang Würselen B57 Kaisersruh "erleben" durften, können Sie sich vielleicht grob ausmalen, was bei der geplanten Trassenführung auf uns zukommt. Vielleicht wohnen Sie aber in Brandt und es ist Ihnen einfach wurscht. Was wiederum sehr egoistisch wäre.

Egoistisch wäre es, die Regiotram wegen der paar wenige Jahre andauernden Bauzeit vehement abzulehnen und nicht abzuwägen, was wichtiger ist. Ein starker ÖPNV, oder, dass Oma Gertrud ungestört mit ihrem Benz 100m zur Bäckerei fahren kann.

Ich zitiere: "...wegen der paar wenige Jahre andauernden Bauzeit..." - zu solchen Aussagen fällt einem wirklich nichts mehr ein. Da spricht wohl ein Auswärtiger, der von den "paar wenige Jahre Bauzeit" nicht betroffen sein wird.

Und ein "starker ÖPNV" in AC steht und fällt also mit einer Tram vom Nordkreis in die Innenstadt...

In der bisherigen Diskussion hier hat niemand davon gesprochen, dass der Individualverkehr von Oma Gertrud zur Disposition steht.

Natürlich wird es eine Bauzeit geben und diese wird auch bestimmt zu Einschränkungen und Unannehmlichkeiten im Verkehr führen. Das ist temporär lästig und wird leider so sein... Aber langfristig gesehen ist der Nutzen halt viel höher und es muss gehandelt werden.

Wenn Sie sich das Bein brechen und es operiert werden muss, dann sagen Sie ja schließlich auch nicht: Och neeee... eine Operation... das ist mir aber unangenehm... Dann noch der Aufenthalt im Krankenhaus und die Reha danach... Ne! Das mache ich alles nicht! Ich lasse mein Bein so wie es ist.

Ich hoffe Sie verstehen worauf ich hinaus will... ;)

Gespeichert von Sascha Voss am Mi., 13.09.2023 - 12:53

Meine Antwort auf die offizielle Antwort der Regiotram:
-Laut Aachener Zeitung vom 9.3.2022 ist die Bevölkerungszahl im Nordkreis in der Summe rückläufig, und zwar um total 385 Menschen. Und um auf Ihre Aussage ( "In der Bevölkerungsprognose von IT NRW für 2050 wachsen die Nordkreiskommunen Alsdorf und Baesweiler um 1.972 bzw. 738 Personen, Aachen um 5.622. Lediglich für Würselen ist ein Rückgang um 1.515 Personen prognostiziert ) im Detail einzugehen - die sehr viel relevantere Gruppe, weil Pendler, der 19-67 jährigen ist ALLEN Städten rückgängig. Beweis: https://www.it.nrw/sites/default/files/itnrw_presse/72b_22.pdf ( Seite 15-17 )
-Gut, ich habe mich verschrieben, 70000 Pendlerbewegungen, nicht Pendler. Dennoch - es wird suggeriert, dass die Tram diese große Menge aufnehmen würde. Tatsächlich bildet diese Zahl aber sämtliche Bewegungen zwischen Baesweiler und Aachen ab - also nicht nur die auf der geplanten Trasse.
-Es wäre ja noch schöner, wenn während des Baus die Strecken gar nicht befahrbar wären. Vor allem für Pendler ( ! ), egal ob mit Bus oder Auto. Wer sich die Situation rund um die Baustellen Krefelderstraße in jüngerer Vergangenheit angeschaut hat, wird abschätzen können, was für viele Jahre auf die Bürger zukommt
-Weiterhin, da in der Studie nicht abgebildet, sind die Emissionen und der volkswirtschaftliche Schaden durch die Staus in Folge des Baus eine Hypothek, die in Ihrer rosigen Betrachtung / Bewertung keine Beachtung findet.

Gespeichert von Sascha Voss am Mi., 13.09.2023 - 13:23

Teil 2 meiner Antwort auf die Regiotram:

-Belastungen während des Baus - Sie werden ja wohl kaum verneinen, dass ein Projekt von solcher Größe und Tragweite wirklich ERHEBLICHE Einschränkungen mit sich zieht. Und lässt sich deswegen nicht oder nur bedingt mit den von Ihnen angeführten Straßenerweiterungen / Straßenneubauten vergleichen. Krefelderstraße / Jülicherstraße / Innenstadt - in diesen Bereichen werden über Jahre katastrophaln Verhältnisse herrschen. Bereits erheblich kleinere Bauvorhaben lassen aktuell den Verkehr in Aachen zum Erliegen kommen

-Sicher, wenn die Tram fertig ist, wird es viele Nutznießer und Profiteure geben. Also ca 2035. Wenn es gut läuft. Bauvorhaben dauern i.d.R. länger. Und billiger werden sie auch nicht. Die Nutznießer durch den Bau, politisch und auf Seiten der Wirtschaft, würden mich in dem Zusammenhang auch mal interessieren.

-ich bin überhaupt nicht dagegen, einen leistungsfähigeren ÖPNV in Aachen zu etablieren. Im Gegenteil. Ich stelle aber in Frage, dass die Tram die so tolle Lösung ist, die hier präsentiert wird. Denn eines steht auch fest - dass von Ihrer Seite das Projekt so vehement beworben und als nahezu alternativlos betitelt wird, hängt nunmal auch damit zusammen, dass es förderfähig ist. Entscheidend ist somit wohl die Förderfähigkeit - und nicht, welches das sinnvollste Beförderungsmittel ist.

-ich schreibe hier übrigens mit Klarnamen. Fast alle, die meine Kommentare hier, zumeist substanzlos, angehen, tun das nicht.

Sie negativeren hier aber auch wahllos. Die meisten Abschnitte sind auf eigenem Gleiskörper, damit werden in vielen Abschnitten die Autofahrer quasi überhaupt gar nicht beeinträchtigt. Wenn überhaupt, reden wir hier über temporäre Spurbreitenänderungen, wodurch dann abschnittsweise z.B. nur noch 30 gefahren werden darf. In der Tat werden auf der Krefelder Straße möglicherweise während der Bauphase je Fahrtrichtung eine von 2/3 Spuren wegfallen.
Außerdem ziehen sie überhaupt nicht in Betracht, dass die Baustellen gar nicht dauerhaft vorhanden sind. Der Bau startet vllt etwa 2029 - nehmen wir das an. Bauarbeiten an Straßenbahnstrecken sind schnell. Wir reden hier nicht von Stuttgart21, wo 20 Jahre auf demselben Baufeld gearbeitet wird. Ein Abschnitt wird nach und nach umgesetzt, damit ergeben sich Sperrzeiten, welche im jeweiligen Abschnitt wahrscheinlich nichtmal die 3 Monate überschreiten. Natürlich werden bei Straßenquerungen kurzzeitige Sperrungen nötig, I.d.R. Werden dazu einfach kurze Trassen direkt daneben aufasphaltiert, um dem Verkehrschaos Einhalt zu gebieten.
Ich möchte hier nochmal apellieren: Stellen sie doch ein Leistungsfähiges Gegenkonzept in den Raum. Schnellbüffet/Bus Rapid Transit-Systeme werden mit ihren Busspuren ebenfalls Baumaßnahmen erfordern, sind im Betrieb teurer und haben weniger Kapazität.

Und nach wie vor behaupten sie einfach ohne Quellen, dass die Pendlerzahlen rückläufig sind. Der Nordkreis ist in den letzten Jahren nicht nennenswert gewachsen, dennoch sind die Pendlerzahlen gestiegen. Dem muss man einfach entgegenwirken.

Ich vertraue renommierten Gutachterbüros, dass sie dies aufgrund von Erfahrungswerten gut prognostizieren können. Es besteht ja auch keine Befangenheit - dem Karlsruher Gutachterbüro ist es herzlich egal, ob die Bahn gebaut wird, solange das Geld für die Studie eintrudelt.

Ich würde appellieren, darauf zu vertrauen, dass die Bauphase bei weitem nicht so schlimm wird, wie sie sich das vorstellen, gerade weil Abschnitte eben nicht über sehr lange Zeiträume im Bau sein werden. Der Einfluss wird auf keinen Fall schlimmer als bei der Jülicher Straße derzeit, und die Situation hat sich bereits erheblich beruhigt.
Straßenbahnbauten sind sehr viel routinierter als so etwas wie der BER oder S21, daher ist auch nicht mit endlosen Verzögerungen zu rechnen. Sogar die Turmstraßenbrücke hat einen höheren Unberechenbarkeitsfaktor als eine Tram - und die liegt im Zeitplan!
Ich hoffe ich konnte ihnen etwas näher bringen, dass die Sorgen über den Verkehrskollaps etwas zu hoch gegriffen sind. Denn der Kollaps rollt ohne eine Änderung im ÖPNV ebenso auf uns zu.

Nochmal guten Morgen Herr Alsmeyer,
ja, Sie können mir vorwerfen, keine Quellen zu nennen. Aber ich habe Ihnen Quellen per link genannt, die darlegen, dass der Anteil der relevanten Gruppe der 19-67-jährigen in den nördlichen Kommunen rückläufig ist, teilweise im 2-stelligen Prozentbereich. Da auch das Homeoffice eine Rolle spielt, muss davon ausgegangen werden, dass die zu erwartenden Pendlerzahlen sich bis 2050 negativ entwickeln. Ich würde so etwas NIEMALS von mir geben, wenn die Zahlen der Statistiker eine andere Sprache sprechen würden. Und noch ein Satz dazu - Seitens der Regiotram wird auch keine Statistik / Erhebung beigebracht, die deren Behauptung unterstützt.

Sie können meine Sorgen betreffs des zu erwartenden Verkehrskollaps leider nicht entkräften. Ich bin tagtäglich im Raum Aachen unterwegs und "darf" mir immer wieder anschauen, welche enormen Auswirkungen selbst kleinere Bauvorhaben nach sich ziehen. Hier stehen meine persönlichen, jahrelangen Erfahrungen in deutlichem Kontrast zu Ihrem Appell darauf zu Vertrauen, dass es schon nicht so schlimm wird.

Und zum dritten, Herr Alsmeyer, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf einen anderen, spannenden Sachverhalt ziehen.
Auf Seite 22 der Machbarkeitsstudie, Unterpunkt "Nachfragepotentiale", steht, das "...von einer Steigerung der Nachfrage sowohl im
MIV als auch im ÖPNV auszugehen. Besonders in Aachen und Würselen (hier
insbes. Gewerbegebiet Merzbrück) steigt die Verkehrsnachfrage deutlich." Hier wird das Gewerbegebiet Merzbrück hervorgehoben. Spannend wird es dann auf Seite 29, Punkt 2.4 Zwischenfazit, denn dort steht "Dem vorgesehenen Abzweig zum Flugplatz Merzbrück steht nur ein geringer
Nutzen gegenüber. Um die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojektes nicht zu
gefährden, empfiehlt der Gutachter diesen Abzweig für eine spätere
Realisierungsphase vorzusehen bzw. andere Finanzierungsmöglichkeiten zu
eruieren." Was bedeutet das? Zwar soll der Zweig nicht gebaut werden, die Nachfragezahlen fliessen aber trotzdem in die Gesamtbewertung ein. Und ohne den Abzweig, der Stand heute gar nicht entstehen soll, ist die Wirtschaftlichkeit der Tram sogar gefährdet...
Und noch ein interessanter Satz: "Eine Fortführung der Regiotram im Aachener Stadtgebiet über den Bushof
bzw. Elisenbrunnen hinaus ist notwendig, um zu einem förderfähigen Nutzen-
Kosten-Verhältnis des Gesamtprojektes Regiotram zu gelangen." Die Fortführung über den Elisenbrunnen hinweg ist nur hinzu gekommen, damit die Förderfähigkeit nicht gefährdet ist. Nur bis Elisenbrunnen hätte die Tram keinen volkswirtschaftlichen Nutzen...

Guten Morgen Herr Alsmeyer, wieso negativiere ich wahllos ? Ich bringe immer die gleichen Punkte an, nämlich die zu erwartenden Staus, die nicht benannten Auswirkungen ( Umweltbelastung durch die Staus sowie die volkswirtschaftlichen Schäden durch die Staus ), die irreführenden Pendlerbewegungen, die steigend prognostizierten Pendlerzahlen und die aus meiner Sicht generelle Sinnhaftigkeit der Tram.

Natürlich wird der Bau nicht "in einem" durchgeführt - in der Machbarkeitsstudie Teil 2 ist ja detailiert aufgeführt, in welchen Abschnitten was gebaut werden und wo Grundbeseitz erworben werden muss. Allerdings bedeutet eine zersplitterung der Baumaßnahmen nicht, dass es deswegen nicht zu erheblichen Beeinträchtigungen kommt.

Da ich immer versuche ehrlich zu sein, kann ich Ihnen tatsächlich kein alternatives Konzept aus dem Hut zaubern. Allerdings, und ich wiederhole mich, gehe ich aufgrund des demografischen Wandels, der rückläufig prognostizierten Zahl der relevanten Gruppe der 19-67-jährigen ja davon aus, dass ein so leistungsfähiges Transportmittel wie die Tram schlicht nicht nötig ist. Denn wir reden ja auch "nur" von den Stoßzeiten, an denen der ÖPNV an seine Grenzen stößt. Vielleicht wären größere ( Doppeldecker beispielsweise ) Busse, elektrobetrieben / per Oberleitung eine Idee, die nicht nur schneller sondern auch erheblich kostengünstiger realisierbar wäre.

Völlig richtig, sie bringen die immer und immer wiederkehrenden gleichen Argumente. Ein Einsehen, dass man nicht einfach so ohne Maßnahme weitermachen kann, gibt es nicht. Baumaßnahmen erfordern immer ein Maß an Kompromiss - ich hoffe ihnen ist bewusst, dass auch ohne den Bau der Tram umfangreiche Maßnahmen in diesen Abschnitten erforderlich sein werden.
Man kann nicht wollen, dass etwas besser wird, und zu allem „Nein“ sagen, weil irgendwo ein Nachteil liegt. Langfristige Verbesserungen kommen immer mit kurzfristigen Einbußen. Diese Mentalität ist so urdeutsch und einer der Gründe, warum sich Deutschland in Sachen Infrastruktur in Europa mittlerweile verstecken muss. Wir suchen immer die Lösung Non-Plus-Ultra, anstatt einfach mal etwas etabliertes anzuwenden. Um Liege lacht sich ins Fäustchen, wenn sie dann in 1-2 Jahren angenehm durch ihr Stadtzentrum „straßenbahnen“.

Solange Sie kein förderfähiges und Leistungsfähiges Gegenkonzept nennen können, steht ihnen nicht zu ihre umwerfendes Fachwissen über das der renommierten Gutachter zu stellen, es ist völlig haltlos und aus der Luft gegriffen. Genauso wie das Bevölkerungsrückgangsagrument, dessen nichtige Relevanz ich jetzt bereits mehrfach erläutert habe, während ich bereits mehrfach auf ihre Bedenken eingegangen bin und dort auch Probleme nie verneint habe.
Wie dem auch sei, notorischer Neinsager bleibt Neinsager.
Viel Spaß noch im Stau.

-in meiner gestrigen Antwort an Sie um 11:58 ( "zum dritten" ) habe ich einen weiteren Sachverhalt aufgezeigt, der normale Menschen aufhorchen lassen sollte
-ich habe nie geschrieben, dass ich jedwede Neuerung ablehne, sondern nur die Tram als allein selig machende Lösung des Problems
-ich bin weiterhin für ein flexibleres System, das habe ich mehrfach zum Ausdruck gebracht. Und das auch im Hinblick auf die Tatsache, zeitnahe den Pendlern von heute ein leistungsfähigeres System anzubieten. Und nicht erst in in vielleicht 15 Jahren!
-ich sage nicht zu allem "Nein", so oft Sie es mir auch unterstellen
-Was mir zusteht oder nicht, haben Sie zum Glück nicht zu entscheiden
-Es "Aus der Luft gegriffen" und "völlig haltlos" zu benennen, dass ich aus rückgängigen Einwohnerzahlen und deutlich rückgängigen Zahlen der relevanten Gruppe und der Home Office Entwicklung geringere Pendlerzahlen prognostiziere - das ist ziemlich daneben.
-Ja, auch ich werde, wie zigtausende Pendler, wegen der Tram noch viel mehr im Stau stehen als ohnehn schon. Und Sie wohl auch. Aber da es ja ein Tram Stau sein wird, macht dieser Sie vielleicht glücklich. Mich nicht.
-Sie unterstellen ich sein ein notorischer Nein-Sager. Gut - wenn Sie das denken, ist es mir auch recht. Ich würde mich eher als kritisch benennen. Und das ist mir immer noch lieber als Ja-Sager, die widerspruchlos alles essen, was ihnen vorgesetzt wird.

"...ich habe nie geschrieben, dass ich jedwede Neuerung ablehne, sondern nur die Tram als allein selig machende Lösung des Problems..." und "...ich bin weiterhin für ein flexibleres System..." Ja dann benennen Sie doch bitte endlich mal ein alternatives ÖPNV System zur Straßenbahn, welches für dieses Projekt realistisch betrachtet in Frage käme... Sie sagen die ganze Zeit nur "Nein", ohne eine Alternative nennen zu können/wollen.

Ja... Wir haben hier mittlerweile alle begriffen, dass Sie ein Pendler auf dieser Strecke sind und Bauarbeiten dort per se ablehnen. Und das ist ziemlich egoistisch... Sie versuchen zwar den Anschein zu geben kein "Nein-Sager" zu sein, dies aber sehr offensichtlich und schlecht.

Wie soll denn Ihrer Meinung nach, ohne Baumaßnahmen, eine Verbesserung auf dieser Pendlerstrecke entstehen. Sie stehen auf dem Standpunkt: "Bade mich, aber bitte mach mich nicht nass." So funktioniert das nur leider nicht.

Und Ihre vermeintlichen Quellen und von Ihnen selbst als Fakten erkorenen Aussagen, wurden ja mittlerweile auch durch das Projekt-Team hinreichend widerlegt.

Also lassen Sie es doch bitte einmal gut sein. Wie gesagt: Wir haben Ihre einseitige Perspektive mittlerweile glaube ich alle, die das hier aufmerksam verfolgen, verstanden... ;)

Gespeichert von Lukas Eggert am Do., 21.09.2023 - 08:45

Ihre Aussage zu Home-Office ist falsch. Immer mehr Unternehmen rudern hier zurück. Außerdem ist wieder vermehrt eine Landflucht in der Städteregion Aachen zu beobachten, da der Wohnraum in Alsdorf beispielsweise günstiger als in Aachen ist.

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