In einer ersten Stufe untersuchten die Karlsruher Gutachterbüros TKK und PTV die grundsätzliche Machbarkeit der Regiotram. Dabei stand neben der Umweltverträglichkeit insbesondere der volkswirtschaftliche Nutzen der drei möglichen Szenarien im Vordergrund:
1. Schnellbus
Erweiterung des bestehenden Busangebots bis hin zur Einführung eines Schnellbussystems mit entsprechender Infrastruktur
2. Regiotram Basis
Tram-Verbindung zwischen Aachen-Bushof und Baesweiler bzw. Stolberg. Zwischen Merzbrück und Alsdorf bzw. Stolberg wird die bestehende eingleisige Ringbahn genutzt.
3. Regiotram Direkt
Straßenbahnlinie von Aachen über Würselen, Alsdorf bis Baesweiler
Kriterien Stufe 1:
- Leistungsfähigkeit
- Reisezeiten
- Förderfähigkeit
- Investitionskosten
Das Ergebnis: Allein das Szenario Regiotram Direkt mit eigener Straßenbahnlinie und einer Verlängerung bis zum Hauptbahnhof Aachen zeigte Chancen für eine mögliche Umsetzung. Diese Vorzugsvariante wurde in einer zweiten Stufe detaillierter untersucht.
Die Ergebnisse der ersten Stufe der Machbarkeitsstudie können Sie hier herunterladen.
In der zweiten Stufe der Machbarkeitsstudie prüften die Karlsruher Expert:innen die technische und betriebliche Machbarkeit der Variante Regiotram Direkt. Sie erstellten eine erste Kostenschätzung sowie ein Umsetzungskonzept. Auch untersuchten sie kleinere Trassenvarianten.
Was wurde untersucht?
Es wurden fünf* Planfälle mit einer möglichst direkten Trassenführung zwischen Aachen und Baesweiler untersucht. Die vier Planfälle unterscheiden sich in ihrem Trassenverlauf im Abschnitt Alsdorf bis Baesweiler:
- Planfall 1: Alsdorf West + Baesweiler West (inkl. notwendiger niveaufreier Kreuzung Eisenbahn)
- Planfall 2: Alsdorf B57 + Baesweiler Aachener Straße
- Planfall 3: Alsdorf B57 + Stichstrecke Annapark/KubiZ + Baesweiler Aachener Straße
- Planfall 5: Alsdorf Mitte + Baesweiler Aachener Straße (inkl. notwendiger niveaufreier Kreuzung Eisenbahn)
* Planfall 4 wurde aufgrund des geringen verkehrlichen Nutzens und den entsprechend geringen Realisierungschancen nicht weiterverfolgt.
In Aachen-Nord wird zusätzlich noch die technische Machbarkeit der Variante „Grüner Weg“ untersucht.
Die Ergebnisse auf einen Blick:
- Alle Planfälle sind technisch machbar.
- Alle Planfälle sind betrieblich machbar.
- Nur Planfall 2 und Planfall 5 haben sich als wirtschaftlich erwiesen und können weiterverfolgt werden.
- Planfall 5 würde das Alsdorfer Zentrum besser anbinden. Zudem wäre die Tieferlegung der euregiobahn auch für die übrigen Verkehrsteilnehmer von Vorteil.
Was ist genau untersucht worden?
Für die Planfälle ist eine so genannte Nutzen-Kosten-Untersuchung nach "Vereinfachter Standardisierter Bewertung" durchgeführt worden. So soll bestimmt werden, ob der volkswirtschaftliche Nutzen eines Vorhabens die Kapitalkosten für die Investitionskosten übersteigt. Erst wenn dies der Fall ist, der Quotient aus Nutzen und Kosten also größer als 1,0 ist, können ÖPNV-Projekte mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.
Dieser positive Nutzen-Kosten-Indikator (NKI) bedeutet also, dass sich jeder investierte Euro auszahlt: jedem investierten Euro steht ein volkswirtschaftlicher Nutzen von mehr als einem Euro entgegen.
Wenn ein Projekt über dem Schwellenwert (>1) liegt, kann es mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.
Im Fall der Regiotram liegen Planfall 2 mit einem NKI von 1,25 (mit 30 % Risikozuschlag) und Planfall 5 mit einem NKI von 1,14 (mit 30 % Risikozuschlag) über diesem Schwellenwert und können somit weiterverfolgt werden.
Die Informationen zur Wirtschaftlichkeitsberechnung innerhalb der Machbarkeitsstudie können Sie hier herunterladen.
Hier finden Sie bereits ausführliche Antworten auf die meisten Fragen.
Der vollständige Bericht zur Machbarkeitsstudie ist hier verfügbar.