Guten Tag,
zunächst einmal, die Vorwürfe die Sie hier aufmachen, entbehren jeglicher Grundlage. Es wird von Projektseite nicht von falschen Zahlen gesprochen. Vielmehr ist der von Ihnen genannte Bevölkerungsrückgang so nicht prognostiziert. In der Bevölkerungsprognose von IT NRW für 2050 wachsen die Nordkreiskommunen Alsdorf und Baesweiler um 1.972 bzw. 738 Personen, Aachen um 5.622. Lediglich für Würselen ist ein Rückgang um 1.515 Personen prognostiziert, was in Summe für ein Bevölkerungswachstum bis 2050 sorgt. In der Machbarkeitsstudie wurde jedoch auf das Jahr 2030 Bezug genommen, für das ebenfalls von Bevölkerungszuwachs ausgegangen wird.
Bezüglich der Entwicklung der Pendlerzahlen wurde von unserer Seite auf die steigende Einwohnerentwicklung sowie die Verkehrszunahme referenziert. Die gleitenden Langfristprognose des BMDV sieht vor, dass die Verkehrsleistung im Personenverkehr bis 2051 gegenüber 2019 um 13 % zunimmt (https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/K/prognose-berichtgleitende-l…). Die Annahme, dass es zukünftig mehr anstatt weniger Verkehr geben wird, wird für unsere Region auch in der Machbarkeitsstudie dargestellt. Demnach wird der Verkehr in den vier beteiligten Kommunen von 2022 bis 2030 um über 5.200 Fahrten (etwas über 1%) zunehmen.
Es wird von mindestens 70.000 Pendelwegen (nicht Pendlern) auf der Relation Baesweiler - Alsdorf - Würselen und Aachen gesprochen. Die Zahlen stammen aus dem Verkehrsmodell der Region Aachen. Legt man die amtliche Pendlerstatistik NRW zugrunde, die nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte umfasst, kommt man allein für diese Gruppe auf 56.308 Fahrten, die gemeindeübergreifend zu Arbeitszweicken zurückgelegt werden. Das für alle diese Pendler die Regiotram aufgrund der Trassenführung die optimale Lösung ist, wurde nicht behauptet. Dies lässt sich auch leicht daran ablesen, dass auf der Regiotram insgesamt "nur" rund 38.000 Fahrten, hierunter auch viele Schüler-, Freizeit- und Einkaufsfahrten stattfinden werden.
Der größere Komfort lässt sich zumindest auf der Strecke Aachen - Baesweiler erreichen. Ob das System zukünftig ggf. erweitert wird um auch zu mehr Zielen einen größeren Komfort zu erreichen, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Eine Verbesserung auf einer Strecke ist aber zumindest schon einmal eine Verbesserung.
Es ist richtig, dass während des Baus erhebliche Belastungen auf die Region zukommen werden. Es wird jedoch darauf geachtet werden, die Strecken so weit wie möglich auch währen der Bauphase befahrbar zu halten. Eine konkrete Emissionsbelastungsrechnung fand bisher nicht statt. Die größten Emissionen verursacht der Straßenverkehr und die Straßeninfrastruktur. Nach der Logik dürfte man auch keine Straßen erweitern oder neubauen.
Profitieren werden am Ende die Nutzer der Tram, weil sie ein komfortables und schnelles öffentliches Verkehrsangebot erhalten. Darüber hinaus profitieren Anwohner, weil die Verkehrsmengen an den Straßen sinken werden. Es profitiert das Klima, weil mit weniger Fahrzeugen mehr Menschen transportiert werden können und der Energiebedarf je Personenkilometer sinkt (https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/endenergieverbrauch-energi…). Letztlich profitiert auch der Autofahrer, weil er weniger im Stau steht. Die Kosten, die die Bürgerschaft zu tragen hat stehen hierzu nach Aussage der Machbarkeitsstudie in einem vernünftigen Verhältnis, weil eben viele profitieren.
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