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Fördermittel für ÖPNV-Infrastrukturprojekte wie z.B. für die Regiotram werden vom Bund bzw. Land nur bereitgestellt, wenn über ein vorgegebenes standardisiertes Bewertungsverfahren nachgewiesen wurde, dass der volkswirtschaftliche Nutzen des Projektes die Kosten übersteigt, die eingesetzten Steuermittel also einen höheren volkswirtschaftlichen Nutzen generieren. Dies wurde für die Regiotram in einem ersten – noch vorläufigen - Schritt bestätigt. Zu den konkreten Fragen:
Bei den im Zeitungsartikel genannten Zahl von 37.000 bzw. 38.000 handelt es sich um so genannte Linienbeförderungsfälle. Das ist die Anzahl der Fahrten, welche Personen an einem Tag mit einer ÖPNV-Linie (hier der Regiotram) machen. Hierbei sind selbstverständlich auch Fahrten auf Teilabschnitten enthalten, sowie werden z.B. Hin- und Rückfahrten als zwei Fahrten gezählt. Insofern ist die Zahl nicht mit der Zahl der Pendler gleichzusetzen.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde eine Kapazitätsberechnung durchgeführt: Die höchste Anzahl von Fahrgästen in der Regiotram im Querschnitt (also Summe beider Fahrtrichtungen) liegt bei ca. 18.550 Fahrgästen pro Tag im Abschnitt zwischen Blücherplatz und Hansemannplatz in Aachen. Die geplante Kapazität der Regiotram mit der entsprechenden Taktung von 7,5 Minuten reicht aus um diese Fahrgastzahlen auch in der Rush-hour und auch mit entsprechendem Kapazitätspuffer aufnehmen zu können.
In Abschnitten mit Mischverkehr ist durch entsprechende Verkehrssteuerung (Lichtsignalanlagen) dafür Sorge zu tragen, dass die Tram priorisiert vor dem restlichen Straßenverkehr in die entsprechenden Abschnitte einfahren kann, so dass sie möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Selbstverständlich sind entsprechende Effekte/Wechselwirkungen zwischen Tram und sonstigem Straßenverkehr in den Abschnitten mit Mischverkehr im Rahmen der Fahrtzeitenermittlung berücksichtigt worden.
Im (statistisch gesehen sehr seltenen) Falles eines Unfalls mit kurzfristiger Sperrung des Straßenraumes (bis zur Räumung der Unfallstelle) sind alle Verkehrsteilnehmer betroffen, nicht nur die Tram.
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