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Tieferlegung Euregiobahn (niveaufreie Kreuzung)

Tieferlegung Euregiobahn (niveaufreie Kreuzung)

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Da Ihnen selbst noch keine detaillierte Planung vorliegt steht das ganze ja also noch etwas in den Sternen.

Eine solche Steilstrecke (40‰), wie von Ihnen angedacht, bringt weitere Probleme mit sich. Die Euregiobahn bräuchte bereits neue spezielle Züge. Die meisten Züge dürften hier gar nicht mehr fahren! Sie schließen den Güterverkehr zwar pauschal aus, jedoch ist das auch nicht so einfach. Jedes Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EVS) ist dazu verpflichtet, die Benutzung der von ihnen betriebenen Serviceeinrichtungen (Gleisnetz) diskriminierungsfrei zu gewähren. Wenn also ein Eisenbahnunternehmen dort Güterverkehr anmeldet, MUSS die EVS ihre Gleise zur Verfügung stellen. Auch bei einer möglichen Umleitung von der Haupttrasse (Stolberg-Aachen-Herzogenrath) muss die EVS Leistungen auf Ihrer Strecke bereitstellen. Mal abgesehen davon, dass auch die EVS ein Interesse daran hat ihre Gleise zu vermarkten. Was mit der künftigen Elektrifizierung und dem bereits angesprochenen "Euregio Railport" in Stolberg alles immer wahrscheinlicher wird.

Mit einer Steigung von über 25‰ (maximale Steigung für Hauptbahnen) verbaut man sich für die Zukunft einige Potentiale. Ich weiss nicht, ob die EVS sich hier so einschränken lassen wird und dies so mit trägt. Denn das würde ja die wirtschaftliche Nutzbarkeit von deren Infrastruktur stark einschränken. Werden Sie hier mit der EVS in Gespräche treten? Oder wie ist hier der weitere Ablauf? Vielen Dank.

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Antwort

Die EVS war im Rahmen der Machbarkeitsstudie beteiligt und hat bislang dahingehend keine Bedenken geäußert. Selbstverständlich wird es auch wenn die konkreten Planungen anstehen Gespräche mit der EVS geben.

Die Elektrifizierung fordert unabhängig von der Umsetzung der Kreuzungsbeseitigung die Neubeschaffung von Fahrzeugen. Da es sich gemäß der Definition nicht um eine Steilstrecke handelt, sind die Nahverkehrszüge auf eine Steigung von 40‰ auch ausgelegt.

Es ist korrekt, dass die EVS im Rahmen des diskrimminierungsfreien Netzzugangs auch Güterverkehr zulassen muss (und dies wahrscheinlich gerne tut), allerdings nur im Rahmen der technischen Gegebenheiten der Strecke. Weist diese eine Steigung von 40‰ auf können nur entsprechend kurze Güterzüge die Strecke nutzen. Da die maximale Neigung auf der Strecke Stolberg - Herzogenrath schon bisher bei 22‰ liegt, ist die Nutzbarkeit durch den Güterverkehr (Regelsteigung 12,5‰, maximale Steigung 20‰) auch derzeit nur sehr eingeschränkt möglich.

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Kommentare

Gespeichert von Christoph am Do., 30.03.2023 - 08:59

Die anderen Steigungen auf der Strecke waren dort schon immer vorhanden... Also auch zu Zeiten des Steinkohlenbergbaus. Hier fuhren damals schon sehr schwere und lange Güterzüge. Also Ihre Aussage, dass nur kurze Güterzüge die Strecke nutzen könnten ist historisch belegt falsch. Diese Steigungen wären also nicht das Ausschlusskriterium für den Güterverkehr. Am Ende könnte es also nur an der Tieferlegung am Annapark scheitern.

Gespeichert von Moderation am Do., 30.03.2023 - 12:05

Die Diskussion ist unnötig im Bahnhof Herzogenrath weist die Strecke eine Steigung von 40 auf in Stolberg (neue Unterführung unter der Bundesstrecke) 29 ‰ (https://www.evs-online.com/File/Infrastrukturbeschreibung_Fplj2024.pdf). Internationale Güterzüge können hier nicht verkehren. Und sonst ist die Frage, was als lang gewertet wird. Vielleicht konnten in der Vergangenheit längere Züge dort verkehren, da gab es aber auch noch den Anschluss nach Jülich und Würselen, sprich ganz andere Zugangswege.

Über die Strecke Aachen - Würselen - Jülich sind nur schwere Kohlenzüge gefahren, als noch die Zechen Maria (Mariadorf) und Gouley (Würselen) offen waren. Maria wurde 1962 und Gouley 1969 dicht gemacht. Seitdem fuhren dort wenn überhaupt nur vereinzelt Güterzüge und halt der Personennahverkehr von Aachen Nord nach Jülich. Und schon 1980 wurde die Strecke stillgelegt und abgebaut, also 12 Jahre bevor der Steinkohlenbergbau endete und 17 Jahre bevor der letzte schwere Güterzug dort fuhr. Bis 1997 fuhren schwere Ganzzüge mit Kohle von Herzogenrath bis Siersdorf für das dort noch im Betrieb befindliche Kohlekraftwerk.

Also was die Eisenbahngeschichte im Aachener-Revier betrifft, müssen Sie mir nichts erklären und ich merke hier sofort wenn Sie etwas falsches erzählen ;). Nicht böse gemeint...

Der Großteil des schweren Güterverhehrs wurde über Herzogenrath nach Alsdorf und Siersdorf abgewickelt. Schauen Sie sich nur mal die Fotos im Internet an... Wir reden hier von Zügen mit um die 40 Waggons voll beladen mit Kohle. Kohle die unter anderem aus dem Ruhrgebiet kam um die Kokerei in Alsdorf zu versorgen, denn der EBV schaffte es nur 20% der benötigten Kohle selbst im Aachener-Revier zu fördern. Also musste der Rest Kohle noch wo anders her kommen. Und das kann man dann tatsächlich als schwere Güterzüge werten.

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