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Warum nicht das altbewährte Streckennetz der 15, 16 und 22?

Warum nicht das altbewährte Streckennetz der 15, 16 und 22?

Früher bestand mit den drei Straßenbahnlinien 15, 16 und 22 ein etabliertes Netz mit einer ausgezeichneten Abdeckung.

Die 15 fuhr von Aachen über Haaren und Mariadorf nach Hoengen und entspricht den heutigen Buslinien 11 und 220.
Die 16 fuhr von Aachen über Haaren und Würselen nach Bardenberg und entspricht der heutigen Buslinie 21.
Die 22 fuhr von Alsdorf über Mariadorf nach Eschweiler und entspricht der heutigen Buslinie 28.

Die genannten Buslinien sind stark ausgelastet. Gibt es einen Grund, warum die Regiotram nicht mit dem altbewährten Liniennetz geplant wurde, sondern die Linie 51 zugrunde gelegt wurde? Die 51 fährt zwischen Aachen und Würselen sowie zwischen Würselen und Alsdorf größtenteils über Land und wäre daher eher ein Anwendungsfall für eine Regionalbahn. Auf der Linie 11 wäre mit Haaren und Broichweiden ein deutlich größeres Fahrgastpotential bei kürzerem Haltestellenabstand zu erwarten, was eher für eine Tram sprechen würde. Die Umsteigemöglichkeiten in Kaninsberg sowie Mariadorf Dreieck haben sich jahrelang etabliert. Was spricht also dafür, zunächst die Regiotram auf der Strecke Aachen - Tivoli - Würselen-Nordwest - Alsdorf zu planen?

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Antwort

Die Regiotram entstand aus der Idee heraus, die nicht verwirklichte Euregiobahn-Innnenstadt-Anbindung (vierte Ausbaustufe) mit einem Tram-Train zu verwirklichen und Würselen und Baesweiler an das Schienennetz anzuschließen. Aufgrund der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie ist relativ schnell die direkte Führung analog zur Buslinie 51 in den Vordergrund gerückt. Die Regiotram ist als Regionalstraßenbahn konzipiert. Bei Straßenbahnen werden generell etwas höher Haltestellenabstände als beim Bus angesetzt.

Eine Führung über Haaren und die Jülicher Straße war in der Diskussion scheiterte aber an unabwägbaren Risiken aufgrund der dort im Untergrund vorhandenen Kanal- und Leitungsinfrastruktur.

Insgesamt ist die Linie 51 die am stärksten ausgelastete Linie im nördlichen Bereich der Städteregion. Sie fährt zur Hauptverkehrszeit ab Baesweiler im 15, und ab Würselen im 10-Minuten-Takt mit Doppelgelenkbussen und ist stets gut gefüllt. Die von Ihnen genannten Linien verkehren alle maximal im Halbstundentakt auch wenn teilweise noch Verdichtungsfahrten stattfinden. Insgesamt ist das Fahrgastpotential entlang der Linie 11 geringer, da die Ortschaften kleiner sind und keine Stadtzentren mit entsprechenden Angeboten durchquert werden.

Auch auf der Achse Aachen - Haaren - Broichweiden - (evtl. Mariadorf) ist auf Basis der Nachfrage eine Straßenbahn denkbar, das gilt ebenso wie für viele weitere Verbindungen aus dem Aachener Zentrum etwa Richtung Vaals, Brand, Burtscheid oder Laurensberg. Aufgrund der Projektgeschichte, der großen Verkehrsnachfrage und weil auf der starken Pendlerachse aus Baesweiler, Alsdorf und Würselen bisher keine Schienenalternative zur Verfügung steht wurde sich entschieden, sich auf eben diese zu konzentrieren.

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Kommentare

Gespeichert von Gast am Di., 09.07.2024 - 16:56

Kurz und knapp gesagt wurde diese Streckenführung aller Wahrscheinlichkeit nach ausgewählt, weil hier heute die meisten Pendlerbewegungen aus dem Nordkreis nach und vom Oberzentrum Aachen verkehren... Und sich somit hieraus potentiell der größte NKI ergibt...
Broichweiden, Linden Neussen, Mariadorf und Hoengen sind ja auch nur Randlagen. Würselen und Alsdorf würde man somit nicht direkt bedienen und Baesweiler wäre gar nicht sinnvoll anzubinden.
Ich finde es also relativ logisch, weshalb man heute diese Streckenführung gewählt hat.

Gespeichert von Gast am Mi., 10.07.2024 - 00:12

Wenn man schaut, in welcher Taktung die Busse verkehren und welche Linien dabei am meisten ausgelastet sind, beantwortet sich diese Frage eindeutig. Die Linie 51 fährt oft mit vierachsigen Gelenkbussen tagsüber im 10min-Takt, was im übrigen keine Einzellinie in Aachen sonst tut. Der Takt gilt bis Würselen, ab dort abseits von Tagesrandlagen im 15min-Takt. Die Busse sind extrem gut ausgelastet. Mit Schienenverkehr ist von einem Fahrgastzuwachs auszugehen.

Die Linien 11 und 21 fahren jeweils nur im 30min-Takt. Zwar sind diese ebenfalls gut ausgelastet, dennoch fahren /Stunde weniger Leute dort. Zusätzlich ist das nachträgliche errichten einer Straßenbahn durch die Ortsmitte Haarens sehr herausfordernd.

In Haaren wäre es schon sehr befürwortend. Die Bauphase wäre in der Tat eine Herausforderung, am Haarener Markt wäre mindestens eine Fahrspur unabhängig vom Verkehr für die Tram möglich. Es würde sich jedenfall lohnen, da die Busse zwischen Haaren und Bushof im 5 Minutentakt fahren in der HVZ und besonders 11,21 Normalkurse sehr überfüllt sind. Also Eine Linie Broichweiden (Anschluss RT Merzbrück) - Kanisberg-Haaren-Bushof-Elisenbrunnen-Schanz-Westfriedhof-Uniklinik/Vaals. Aber das wäre für eine Spätere Baustufe zu untersuchen. Aus Meiner Sicht für Stufe 3, nachdem Brand-Bushof-Uniklinik angebunden wäre. Mal gucken was draus wird, für jetzt ist es noch kein Thema. Aber sobald Baurecht gibt, sollte sich Aachen schon mit den Erweiterungen auseinandersetzen.

Das geht aber nur dann, wenn man dort komplett auf Radwege verzichtet. Anders sehe ich dort keine Chance für einen besonderen Bahnkörper. Wenn ich das in der Machbarkeitsstudie richtig verstanden habe, ist die Platzierung der Leitungen außerdem sehr ungünstig. Die Neuverlegung wäre dementsprechend teuer. Aber: Ja, das Stadtteilzentrum anzuschließen ist definitiv wünschenswert. Ich würde dann aber eher einen Ast ab Ludwig-Forum befürworten, da der Weg über Haaren nach Würselen eine deutliche Fahrzeitverlängerung herbeiführen würde, und der Sportpark nicht angebunden werden kann.

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