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Die Regiotram ist machbar

Eine Studie zeigt zwei Varianten auf, die wirtschaftlich realisierbar wären und nun weiter geprüft werden. Im Herbst 2023 könnte die Politik den Einstieg in die Planung der Regiotram beschließen.

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Die Regiotram von Aachen nach Baesweiler ist machbar.
Studie zur Wirtschaftlichkeit zeigt zwei Varianten auf.

Die Regiotram von Aachen nach Baesweiler ist machbar: Zu diesem Ergebnis kommt die nun abgeschlossene Machbarkeitsstudie, die der Aachener Verkehrsverbund (AVV) in Zusammenarbeit mit Stadt und StädteRegion Aachen beauftragt hatte. Das Gutachterkonsortium, bestehend aus TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH (TTK-Consult) und PTV Transport Consult GmbH (PTV), hat die technische, betriebliche und wirtschaftliche Machbarkeit für fünf verschiedene Varianten einer Straßenbahnverbindung zwischen Aachen-Normaluhr, Würselen, Alsdorf und Baesweiler-Nord untersucht. Zwei Varianten sind nach Aussage der Gutachter wirtschaftlich realisierbar. Eine Anbindung des Forschungsflugplatzes Merzbrück wird separat untersucht.

„Ja! Die Regiotram ist machbar! Und das ist gut für Aachen und die Region, denn wir brauchen neue Mobilitätsangebote. Angebote, die sicher, bequem und für alle bezahlbar sind. Zudem leise, sauber und emissionsfrei. Schließlich setzen immer mehr Menschen in ihrem Alltag auf umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität“, freut sich Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen.

Bereits im Sommer 2022 hatten die Gutachter dem Projekt die technische und betriebliche Machbarkeit attestiert. Am 27. März präsentierten AVV und und Gutachter der regionalen Kommunalpolitik nun auch die Ergebnisse der wirtschaftlichen Machbarkeit, die auf Basis des so genannten vereinfachten Verfahrens der Standardisierten Bewertung 2016+ berechnet worden sind. Demnach sind unter Berücksichtigung einer kalkulierten Kostensteigerung von 30 Prozent zwei Varianten wirtschaftlich darstellbar und damit auch förderfähig.

Die eine Variante verknüpft Busverkehr, euregiobahn und Regiotram am Bahnhof Alsdorf Annapark optimal. Sie erschließt über Bahnhofstraße und Luisenstraße das Alsdorfer Zentrum. Voraussetzung ist, dass eine niveaufreie Kreuzung mit der Eisenbahnstrecke Stolberg – Herzogenrath hergestellt wird.

Die zweite Variante nutzt eine bestehende Unterführung der Eisenbahn am Kurt-Koblitz-Ring/B57. Eine aufwendige und teure Anpassung der Kreuzung lässt sich damit vermeiden. Den verkehrlichen Nutzen dieser Variante schätzen die Gutachter dafür jedoch als geringer ein, da diese den Zentrumsbereich von Alsdorf deutlich schlechter erschließt.

Die übrigen untersuchten Varianten sind volkswirtschaftlich nicht sinnvoll und werden daher nicht weiterverfolgt.

Im weiteren Verlauf des Jahres sind Informations- und Dialogveranstaltungen mit der Bürgerschaft geplant, ehe dann im Herbst 2023 die Politik den Einstieg in die Planung der Regiotram beschließen könnte. Im Laufe des Jahres werden auch die Ergebnisse der Untersuchung zur Anbindung des Forschungsflugplatzes Merzbrück erwartet. Hier wird mit Partnern aus Forschung, Entwicklung und Industrie ein luftfahrtaffines Gewerbegebiet mit direktem Zugang zum Vorfeld entstehen. Ein Mobilitäts-Hub soll den Landeplatz mit dem öffentlichen Verkehrs- und Radnetz der Region optimal verknüpfen.

Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier: „Neben der regionalen Funktion soll die Regiotram künftig auch eine überregionale Funktion wahrnehmen und die Innenstadtlagen in der Region verkehrlich entlasten. Deshalb ist mir die Anbindung des Forschungsflugplatzes Merzbrück und des dort geplanten MobilitätsHub sehr wichtig. Hierdurch bietet sich die einmalige Gelegenheit, überregionale PKW-Verkehre aus Richtung Düsseldorf und Köln sowie aus den Niederlanden und Belgien zu brechen und klimafreundlich in die Region zu verteilen.“

Die Regiotram könnte in etwa zehn Jahren vom Hauptbahnhof Aachen über Würselen und Alsdorf bis nach Baesweiler fahren. Emissionsfrei, komfortabel und schnell. Sie wäre eine wesentliche Verbesserung für die wachsende Zahl an Pendlerinnen und Pendlern, die diese Strecke derzeit täglich mit dem Auto oder dem Bus zurücklegen. Bei einer Taktung von 7,5 Minuten im Abschnitt Aachen bis Würselen und 15 Minuten von Würselen bis Baesweiler würde eine Fahrt zwischen Aachen Normaluhr und Baesweiler Nord je nach Variante 49 bzw. 51 Minuten dauern.

Weitere Infos zur Regiotram, darunter den geplanten Trassenverlauf, bietet die Internetseite www.regiotram-aachen.de. Hier gibt eine Dialogplattform auch die Möglichkeit, Fragen zum Projekt zu stellen.

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