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Regiotram 2 nach Merzbrück

Regiotram 2 nach Merzbrück

Heute, 14.10.25, stand bei einer Sitzung des (alten) Rates der Stadt Würselen u. a. der Einspruch auf der TO, den 5 SPD-Mitglieder des Mobilitätsausschusses der Stadt gegen dessen Entscheidung eingelegt hatten, die Vorplanung des o.g. Regiotramastes gem. Planfall 3 der vertiefenden Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Beschlussvorschlag für den Rat war im wesentlichen, entweder den Einspruch zurückzuweisen oder ihm stattzugeben und Planfall 2 (mit Anbindung von Weiden-Ost) der Planung zugrunde zu legen, jedoch ohne den ursprünglich vorgesehenen Bogen Richtung Würselner Klinikum.
Der neue Vorschlag war wohl das Ergebnis eines Workshops u.a. mit den Planern und Vertretern der Würselner Fraktionen.
Bei der Behandlung dieses Punktes der TO kam es zum Auszug der SPD-Fraktion aus der Ratssitzung. Die Gründe sind mir nicht bekannt. Die Sitzung wurde dann wegen Beschlussunfähigkeit ohne Entscheidung über die Regiotram abgebrochen.
Fragt sich, welche Folgen dies für den Fortgang des Projektes hat.
M. E. fragt sich aber auch, ob nicht die Strecke nach Merzbrück endgültig aus dem Vorplanungsauftrag für das Konsortium Obermeyer Infrastruktur / Schüßler / Bernard ausgegliedert werden sollte. Dies böte m. E. 2 Vorteile:
- Die Würselner hätten mehr Zeit, sich zu überlegen, was sie nun eigentlich wollen.
- Seitens des o. g. Planungskonsortiums könnten alle verfügbaren Ressourcen darauf konzentriert werden, die Hauptstrecke AC Normaluhr - Baesw. Nord best- und schnellstmöglich zu planen!

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Antwort

Die Stadt Würselen kann sich entscheiden wie sie möchte. Aber auch die von Ihnen vorgeschlagene Vertagung ist eine Entscheidung, die die Würselener Politik zu treffen hat. Fakt ist, dass aktuell eine Förderung auch für die Planung des Astes Merzbrück vorliegt. Der Förderzeitraum läuft bis Mitte 2027. Fiele die Entscheidung nicht jetzt, sondern später, müssten die Planungskosten in Höhe von rund einer Million Euro aus eigenen Mitteln finanziert werden. 

Die Regiotram und speziell der Ast Merzbrück war mit unterschiedlichen Fragestellungen seit 2020, also die gesamte gegenwärtig ablaufende Ratsperiode immer wieder Thema in der Würselener Politik. Es ist in unseren Augen von den Ratspolitikern daher nicht zuviel verlangt hierzu jetzt eine mehrheitliche Position, welche es auch immer sein wird, zu finden. 

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Kommentare

Gespeichert von Dagmar Thorand am Do., 16.10.2025 - 09:17

Der Würselener Politik wird suggeriert, dass die Anbindung der Hauptstrecke an Merzbrück ausschließlich über die K30 (Willy-Brand-Ring) erfolgen kann. Angeblich soll ein Gutachten vorliegen, aus dem ersichtlich wird, dass eine Anbindung von Birk, vorbei an Euchen und Linden-Neusen, nach Merzbrück nicht wirtschaftlich sei. Und daher wäre diese Trasse verworfen worden.
Ist das zutreffend? Und wenn ja, wo kann das entsprechende Schriftstück eingesehen werden?

Sehr geehrte Frau Thorand,
bei dem von Ihnen angesprochenen Dokument handelt es sich um den "Zusatzauftrag Gutachterliche Einschätzung Alternativvarianten" zur Machbarkeitsstudie Merzbrück, den Sie unter dem Link
https://www.wuerselen.sitzung-online.de/public/vo020?2--anlagenHeaderPa…
finden, d.h. im öffentlichen Ratsinformationssystem der Stadt Würselen in den Sitzungsunterlagen zur Ratssitzung Würselen am 14.10.2025, TOP 8.
Auf Seite 5 dieses Dokuments, letzter Abschnitt, wird ausgeführt, dass der mit vereinfacht ermittelten Eingabedaten berechnete Kosten-Nutzen-Indikator für die Variante "Euchen" 0,77 beträgt; da eine Förderung nach dem GVFG für den Bau einen Wert > 1.0 voraussetzt, dürfte diese Streckenvariante kaum förderungsfähig sein.
Mit freundlichen Grüßen
H. Vonhoegen

Diese Streckenführung über Birk und Linden-Neusen wäre nicht nur deutlich länger und somit erheblich teurer im Bau, sondern sie würde auch überwiegend durch unbesiedeltes Gebiet verlaufen. Das widerspricht dem grundlegenden Prinzip einer Straßenbahn, die vor allem dort verkehren sollte/muss, wo Menschen leben und/oder arbeiten, um einen möglichst hohen Nutzen zu erzielen.

Der Umweg würde also nicht nur die Baukosten steigern, sondern auch weniger Fahrgäste bedienen. Durch die längere und umwegige Strecke wäre die Verbindung für viele zudem unattraktiv. Damit würden Aufwand und Nutzen in keinem sinnvollen Verhältnis stehen.

Ehrlich gesagt: Ich kann nicht nachvollziehen, wie ein solcher Vorschlag ernsthaft ins Gespräch gebracht werden konnte. Dafür muss man wirklich kein studierter Verkehrsplaner oder Volkswirtschaftler sein, um schon auf den ersten Blick zu erkennen, dass diese Variante kaum Vorteile bietet, aber dafür sehr viele Nachteile. Ich persönlich würde sogar soweit gehen und sagen, dass dieses Gedankenspiel ein riesen Schwachsinn ist. Und das ist noch vorsichtig formuliert... Da möchte man mit einem MASSENVERKEHRSMITTEL die Metropolen Birk, Euchen und Linden-Neusen anbinden... Das ich nicht lache...

Mit Blick darauf, dass die Tram, wie eine Perlenkette aufgereiht, die Städte Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler zügig miteinander verbinden soll, ist die Vision, eine ebensolche Perlenkette mit den Städten Herzogenrath, Würselen, Eschweiler und Stolberg durchaus vorstellbar. Und Birk wäre dabei die Schnittstelle. Sollte dort nicht sogar das Bahndepot entstehen? Ich habe bei der Tram nicht die Straßenbahn des letzten Jahrhunderts vor Augen. Eher ein Gleiskörper, der autark zügig Distanzen überwinden kann. Mit Haltestellen, die den heutigen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Das braucht Raum und Platz. Und daher halte ich es für Schwachsinn, 1 Mio Euro Fördergelder für eine Machbarkeitsstudie auszugeben, um zu prüfen, ob die Nebenanlagen der K30 dort die Trasse für die Tram hergeben. Man muss kein studierter Verkehrsplaner sein, um zu erkennen, dass dort Null Raum vorhanden ist.
Was Würselen braucht, ist eine gute Anbindung an die umliegenden Kommunen. Pünktlich, zuverlässig und schnell. Innerstädtisch sind wir mit Bussen ausreichend versorgt.
Was Würselen braucht, ist ein innerstädtisches Mobilitätskonzept, dass alle Verkehrswege in den Blick nimmt. Und dazu gehört auch die K30. Sie wird eine wesentliche Rolle spielen, wenn es darum geht, den Durchgangsverkehr gerade aus der Innenstadt, im besonderen aus der Kaiserstraße fernzuhalten. Und deshalb müssen wir uns bei der K30 alle Türen offen halten.

Vielleicht sollten Sie noch einmal einen genaueren Blick in die Machbarkeitsstudie werfen; sie könnten dann feststellen, dass beileibe nicht nur geprüft worden ist, "ob die Nebenanlagen der K30 dort die Trasse für die Tram hergeben", sondern dass auch eine Vielzahl von anderen Streckenführungsvorschlägen, die offenbar aus der Würselner Politik und Bürgerschaft vorgebacht worden waren, untersucht worden ist, wenngleich durchweg mit negativem Ergebnis. Könnten Sie im übrigen noch mitteilen, woher Sie die Zahl von 1 Mio. Fördergeldern für die Machbarkeitsstudie haben? Die Zahl kommt mir fragwürdig vor, wenn ich der Vorlage für die Ratssitzung am 14.10.2025 entnehme, dass die Kosten für die gesamte Vorplanung der Merzbrück-Strecke nur bei insgesamt 226.000 € liegen sollen!
Wenn Sie schreiben "Man muss kein studierter Verkehrsplaner sein, um zu erkennen, dass dort [an der K30] Null Raum vorhanden ist", so kann mich dass auch nicht recht überzeugen, denn offenkundig sind die studierten Verkehrsplaner zu einem anderen Ergebnis gekommen, und zwar wohl nicht nur die Verfasser der Machbarkeitsstudie (TTK Karlsruhe), sondern auch die Planer des Konsortiums Obermeyer/Schüßler/Bernard, das die Vorplanung übernehmen soll, denn wie man lesen konnte, waren beide bei dem Workshop mit der Würselner Politik über die Merzbrück-Strecke vertreten. Würden die neuen Planer die Strecke für nicht machbar halten, hätten sie das ja wohl spätestens bei dieser Gelegenheit gesagt!

Immer wieder schön zu sehen, wenn jemand der tatsächlich informiert ist und daher weiss wovon er redet, auf jemaden trifft, der nur aus einem subjektiven Bauchgefühl heraus argumentiert. Toll!

Ein wirklich toller Beitrag, welchen Sie hier verfasst haben.

Die Route über Broichweiden Ost am Friedhof vorbei ist der größste Nonsens, es sei den, man plant, dass die Naturschutz und Ausgleichsflächen großraumig zu neuem Bauland werden, es handelt sich in dem bebauten Gebiet überwiegend um Eigenheime und ETW Wohnungen, wenig Mietwohnungsbau, wie sollen sich dort neue Arbeitnehmer für Merzbrück ansiedeln? Und wenn ja, werden diese, die paar Meter nicht mit der Tram fahren, das E-Rad/ Scooter wird schneller und das E-Auto bequemer sein, zudem beides billiger, da wird das Ticket nicht mithalten können. Obwohl ich ein Jobticket besitzte, gönne ich mir den Komfort, wer hat den schon Lust auf stickige, überfüllte Busse mit potenziell aggressiven Mitfahrern.

Gespeichert von Gast am Mo., 20.10.2025 - 09:50

Wieso wehrt man sich so vehement gegen den Schlenker zum Klinikum? Lärmtechnisch sollte das kein Problem sein und die Fahrtzeit nach Merzbrück verlängert sich gerade mal um 1 Minute, dafür verkürzt sich der Fußweg aber auch um 120 m für alle Fahrgäste und das summiert sich ja auch über die Jahre. Wie könnte man das den Würselenern schmackhafter machen? Ein Bahnübergang ist dort ja offenbar unerwünscht. Wäre dort eine höhenfreie Lösung (Brücke/Unterführung) möglich?

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